HomePod, iMac Pro, iOS 11: So sieht Apples Zukunft aus

Siri Lautsprecher soll Amazon Echo und Google Home verdrängen
Tim Cook kam ein paar Minuten zu spät, um Apples Entwicklerkonferenz WWDC 2017 mit seiner Keynote zu eröffnen - doch dann gab es über zwei Stunden Neues. Die größte Überraschung, den HomePod, hob er sich bis zum Ende auf.

HomePod: Apples schlauer Siri-Lautsprecher

Apple HomePod: Schlauer Siri-Lautsprecher

Apple HomePod: Schlauer Siri-Lautsprecher

Das Highlight des Abends kam ganz zum Schluss - von Tim Cook nach einer langen Keynote als das “One last thing” angekündigt: Der HomePod, ein schlauer Lautsprecher, der im Namen an den iPod anknüpfen soll. Innen ist er weitaus fortschrittlicher: Ein A8-Prozessor rechnet in ihm und hilft dem Lautsprecher dabei, die Umgebung auszumessen, damit der gespielte Sound besser klingt (Beamforming). Die CPU hat aber noch weitaus mehr zu tun: Denn natürlich ist Siri in den HomePod eingebaut, kann über Sprachkommandos etwa Internet-Radios über Apple Music starten, einen Lieblingssong heraussuchen oder Termine speichern.

Der HomePod soll im nächsten Jahr in Deutschland in den Handel kommen und kostet 349 Dollar.

Updates für macOS, Watch und tvOS

Ausgerechnet mit dem nicht ganz so spannenden tvOS startete Tim Cook. Doch der Apple-Chef hatte eine spannende Nachricht für Film- und Serien-Fans: Amazon kommt mitsamt seinem Prime-Programm auf den Apple TV.

Erwartungsgemäß zeigte Apple das Uhren-Betriebssystem watchOS 4 - mit vielen kleinen Updates für Fitness-Fans und Kinder. Und einer Neuerung, die den Weg für den Rest des Abends zeigen sollte: Die Apple-Uhren bekommen eine Siri-Oberfläche, auf der ständig die wichtigsten Infos für den Besitzer gezeigt werden sollen. Alles natürlich mit lernender KI im Hintergrund, die immer prüft, welche Inhalte der Uhrenträger gerade sehen mag.

Im Herbst soll watchOS 4 zum kostenlosen Download bereitstehen.

macOS High Sierra

Das Herz und die Seele von Apple sei der Mac, befand Tim Cook zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz. Viel Neues bekommen die Rechner aber nicht: Das aufgehübschte Betriebssystem macOS “High Sierra” soll im Herbst erscheinen und zahlreiche kleine technische Verbesserungen zum Vorgänger “Sierra” bringen. Für den Apple-Browser Safari etwa, der noch schneller wird. Die Foto-App überarbeitet Apple auch, sie bekommt neue Bearbeitungsfunktionen.

Der Rest ist wichtig, aber im Hintergrund: Das Dateisystem will die Firma überarbeiten - gezeigt wurde, wie mit dem neuen "Apple File System” Dateien schnell kopiert wurden. Auch der Grafikunterbau des Betriebssystem wird unter dem Namen “Metal 2” erneuert.

Eine Public Beta von High Sierra soll noch in diesem Monat zum Download bereitstehen.

iMac Pro

Es gibt wohl keinen Mac Pro mehr, das macht nun der iMac Pro. Schick in Spacegrey und laut Apple "der stärkste Mac aller Zeiten”, so kündigt die Firma den neuen iMac Pro an. Der Rechner bekommt auf Wunsch eine riesige 18-Kern-CPU, AMDs neueste Grafikkarte der noch nicht vorgestellten Vega-Reihe, 128 GByte Arbeitsspeicher, 4 TByte-SSD. Diese Innereien gibt’s freilich nicht zum Startpreis von 5.000 Dollar. Im Dezember soll der iMac Pro im Handel stehen.

iMac

Recht unaufgeregt erneuert Apple seine iMac-Reihe: Ein neues Display, das heller ist und genauer bei der Farbwiedergabe, aktuelle Kaby Lake Intel-Prozessoren und schnellere AMD-Grafikkarten (maximal Radeon 580), bis zu 64 GByte Arbeitsspeicher, zwei USB-C-Anschlüsse - das sind die Hardware-Upgrades, die Apple seinen Desktop-Rechnern gibt.

MacBook und MacBook Pro

Noch schwächer fiel das Update der Notebooks aus: Sie gibt es zwar ab sofort, doch außer einer schnelleren SSD und neuen Kaby Lake Intel-Prozessoren und einer kleinen Preissenkung gab es keine Neuerungen.

iOS 11: Neuer Unterbau für iPhone 8

Augmented Reality: iOS 11 öffnet Kamera und Display für AR.

Augmented Reality: iOS 11 öffnet Kamera und Display für AR.

Apple

Für das kommende Mobile-Betriebssystem iOS 11 zeigte Apple eine verbesserte Nachrichten-App, die Messages nun zwischen verschiedenen Geräten abgleicht und zugleich das Senden und Empfangen von Geld über Apple Pay ermöglicht. Natürlich bekam auch Siri ein Upgrade: Neue Stimmen, die auf die Nutzerfragen antworten. Der Sprach-Assistent kann nun zwischen zahlreichen Sprachen übersetzen. Was an diesem Abend nicht fehlen durfte: Siris KI lernt ab sofort, was den Nutzer interessiert.

Apples Karten-App zeigt in Zukunft zumindest in den USA auch schöner den Weg zum nächsten Supermarkt und iOS schaltet sich - analog zum Flugzeugmodus - in einen Auto-Modus, wenn es mit einem PKW verbunden ist, um den Fahrer vor Ablenkungen auf seinem Handy-Display zu schützen.

Und dann eröffnete Apple den App-Entwicklern Zugriff auf neurale Netzwerke im Hintergrund, damit die Programmierer in Zukunft Apps schreiben können, die beispielsweise Gesichter erkennen. Auch Augmented Reality-Apps dürfen die Entwickler demnächst im neu gestalteten AppStore veröffentlichen: Die Handy-Programme können dann mit Hilfe der Kamera die Aufnahmen der Realität mit Infos oder Grafiken übermalen.

Neues iPad Pro mit 10,5 Zoll Display

Ein neues iPad Pro, das mit einem kleineren und angeblich besseren (und nicht mehr so stark spiegelndem) Display daher kommt. 10,5 Zoll ist das Display in dem iPad nun groß, es kann dadurch eine vollständige Tastatur anzeigen. Vor allem das Display zeigt nun bis zu 120 Bilder pro Sekunde und vermeidet damit Ruckler etwa beim Scrollen. Angetrieben wird das alles von einer neuen A10X-CPU und einer stärkeren Grafikeinheit. Die verbesserte Hardware bekommt auch die größere iPad Pro Version mit 12,9 Zoll.

Das Modell mit 9,7 Zoll großem Display wird allerdings eingestellt.

Ab nächster Woche sollen die zwei neuen Varianten des iPad Pro im Handel sein. Der Preis startet bei 649 Dollar.